Tonarbeiten
Über das Werkverfahren
Diese Werktechnik wird vor allem und fast ausschließlich mit den Händen ausgeübt. Aus der Phantasie jedes Einzelnen entstehen Gegenstände für den alltäglichen Gebrauch. Hierbei werden geistige Vorstellungen sofort über die Hände verwirklicht.
Häufig, vor allem bei Kindern, fangen die Begeisterungen über die Werktechnik bereits da an, wo aus geformten Kügelchen plötzlich Würmer werden.
Wichtige Arbeitsinhalte:
· Schlagen des Tons
· Ausrollen
· Anschlickern (zusammenfügen von Tonteilen mit Wasser)
· Verstreichen
Hinzu kommt das Kneten an sich, welches nicht automatisch ein Ergebnis aufweist.
Werkzeuge, wie z.B. ein Nudelholz zum Ausrollen des Tons, können mit einbezogen werden.
Körperliche Förderung
Hier steht die Feinmotorik klar im Vordergrund. Das Kneten des Tons wäre ansonsten nicht möglich. Ist die Feinmotorik eingeschränkt, kann diese durch das Kneten verbessert werden.
Erhalten und gefördert werden hier vor allem:
· Beweglichkeit einzelner Finger
· Geschicklichkeit
· Sensibilität
· Handkraft
Bei Funktionseinschränkungen ist „gezielte Bewegung“ absolut von Nöten! Das bedeutet, dass achsengerecht, zielgerichtet und mit richtiger Kraftdosierung gearbeitet werden soll.
Der Ton gibt einen Widerstand beim Halten in der Hand. So können einige Bewegungen leichter (mit geringerem Aufwand) ausgeführt werden. Die Gelenke werden so zusätzlich unterstützt.
Geistige Förderung
Der Zusammenhang zwischen Körper und Psyche spielt eine große Rolle und kann sehr gut positiv verstärkt werden.
Gefördert werden können:
· Abstraktionsvermögen
· Vorstellungskraft und Auffassungsgabe
· Merkfähigkeit
· Konzentration
· Aufmerksamkeit
· Fähigkeit des Erkennens
Schon im frühen Entwicklungsalter kann der Ton als Knetmaterial eingesetzt werden, um geistige Funktionen zu trainieren. Es ist sehr wichtig, sich mit der Beschaffenheit der verschiedenen Materialien (Ton, Matsch, Sand, Knete) zu beschäftigen, um Kenntnisse zu erlangen.
Dies wiederum führt zu kognitiven Vorgängen, die das Formen mit den Händen ermöglichen. So können gesammelte Erfahrungen zu geistigen Förderungen beitragen.
Emotionale Förderung
· Kreativität und Phantasie
· Konzentration
· Entscheidungsfähigkeit
Kontraindikation
Bei Personen mit akutem Rheumatismus oder mit offenen Wunden sollte die Anwendung mit Ton vermieden werden. Personen mit Allergien müssen die Technik nicht zwangsläufig meiden, sondern können auf andere Materialien ausweichen.
Organisatorischer Aufwand
Ab etwa dem 3. Lebensjahr ist die Werktechnik zu empfehlen. Das Werkverfahren ist leicht einsetzbar und zur Anwendung ist nur relativ wenig Vorbereitung notwendig. Das Werkzeug ist nicht unbedingt erforderlich, kann aber eingesetzt und adaptiert (angepasst) werden. Die Technik findet in Gruppenarbeiten und in Einzelarbeiten statt.