Was ist Ergotherapie ?
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Erfahrungsberichte von Betroffenen

 

Erfahrungsbericht
 
 
Diagnose:
Intrazerebrales Hämatom im Cerebellum (Hirnblutung im Kleinhirn)
 
Zur Person:
Gelernte Erzieherin und Mutter, 46 Jahre
 
Im Januar vor sechs Jahren– bei Eis und Schnee – hatte ich einen Autounfall. Ich fuhr auf der linken Spur als etwa einen halben Meter vor mir ein LKW ausscherte und mich zum Ausweichen zwang. Ich wich nach rechts aus, drehte mich um mich selbst und stieß dabei an die Leitplanke. Ich hatte Glück, das Auto war zwar total verzogen und ohne Reparatur nicht mehr fahrbar, aber ich hatte auf den ersten Blick keine größeren Verletzungen.

Der Arzt zu dem ich nach dem Unfall ging diagnostizierte mir lediglich Prellungen und sprach von einem eventuellen Schleudertrauma. Er verschrieb mir Schmerzmittel, gab aber keine weiteren Anordnungen. Da ich weiterhin unter massiven Kopfschmerzen litt ging ich zu einem weiteren Arzt der mich einrenkte und dann wieder nach Hause schickte. Nach einiger Zeit gingen die Beschwerden zu großen Teilen zurück und ich dachte mir nichts weiter dabei.

Den sich häufenden Kopfschmerzen, der immer undeutlicheren Sprache und der insgesamt schlechteren gesundheitlichen Verfassung, sowie der übertriebenen Reaktion meines Körpers (extreme Kopfschmerzen und Übelkeit) auf eine lokale Betäubung beim Zahnarzt schenkte ich nicht genug Beachtung, da ich ja einen Fünfpersonenhaushalt führte und mich um meine (minderjährigen) Kinder kümmern wollte.

Im September dann begleitete ich die Klassenfahrt einer meiner Töchter – eine Kanutour nach Schweden. Etwa die Hälfte der Fahrt lief alles gut. Eines Morgens wusch ich mir wie schon die Tage zuvor die Haare im kalten Fjord. Ich Frühstückte noch mit den anderen, und da wir weiterziehen wollten begann ich meine Sachen zu packen und mein Zelt abzubauen. Als ich mich bückte um die Heringe des Zeltes aus dem Boden zu ziehen, war mir als bekäme ich einen Tritt an den Kopf. Ich bekam fürchterliche Kopfschmerzen und mir wurde unglaublich übel. Ich setzte mich, da ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, verlor die Kontrolle über meinen Körper und übergab mich. Ich konnte weder richtig sprechen, noch mich bewegen und wurde wiederholt bewusstlos.
Es wurde ein Krankenwagen gerufen, welcher mit mir über die holprigen Wege quer durch den Wald bis in das nächste Krankenhaus (80 km entfernt) fuhr.

Ziemlich schnell war den Ärzten klar was mit mir los war, ich hatte eine Blutung im Gehirn!

Sie lokalisierten die Blutung per CT und legten mich ins künstliche Koma. Mit einem Hubschrauber flogen sie mich in eine Uniklinik mit einer Neurochirurgischen Abteilung, etwa 300km entfernt. Dort operierten sie mich umgehend. Im Nachhinein wurde klar, dass ich nur sehr kurz vor dem Tod gestanden hatte. Dennoch überstand ich die Operation recht gut und wurde schon nach zwei Tagen von der Intensivstation auf eine chirurgische Station verlegt. Sobald ich transportfähig war (nach 12 Tagen) organisierte mein Mann den Rücktransport nach Deutschland. Man flog mich per Hubschrauber (Ambulanzjet) direkt zu einer neurologischen Fachklinik.
Hier verbrachte ich insgesamt vier Wochen in der chirurgischen Abteilung. Die erste Zeit blieb ich noch Bettlägerig, da ich aufgrund einer Unverträglichkeit der Medikamente noch unter ständiger Übelkeit litt und mich schon bei der kleinsten Anstrengung übergab.
Sobald die Medikation richtig eingestellt war und die Übelkeit wich, begannen auch schon die ersten Therapien. Ich bekam Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie.

Durch die Kleinhirnblutung hatte ich kaum noch Kontrolle über die Motorik, ich konnte also weder sitzen, stehen noch laufen und hatte insgesamt Probleme bei Bewegungen, in der Feinmotorik und Koordination. Auch meine Mundmuskulatur war betroffen, ich konnte nur sehr schlecht schlucken und meine Sprache war sehr undeutlich und unartikuliert.
Wenn ich wollte, dass man mich verstand, so musste ich sehr langsam sprechen und mich unglaublich anstrengen. Sehr oft musste ich das Gesagte wiederholen, weil man mich nicht verstanden hatte.

Wie frustrierend diese Zeit doch war! Wo ich doch vom Kopf her wusste, wie alles geht – nur mein Körper diesem nicht mehr gehorchte!

Die ersten Therapien fanden noch im Bett liegend statt. Hier begannen wir in der Ergotherapie zum Beispiel mit Steckspielen um meine Feinmotorik und Koordination zu verbessern.
Die Physiotherapeutin begann mit der Mobilisation um mich wieder ins Sitzen zu bringen und die Logopädin begann mit Schluck und Sprachübungen. Schon bald konnten die Therapien im Sitzen auf der Bettkannte oder im Rollstuhl stattfinden.

Nach vier Wochen wurde ich auf eine andere Station verlegt – die neurologische Frührehabilitation. In der Ergotherapie übten wir weiterhin mit Steck- und Schraubspielen und begannen auch schon bald mit Schreibübungen. Wir machten unter anderem Konzentrationsübungen, Übungen zu Merkfähigkeit, Belastbarkeit, Kondition und Gleichgewicht und trainierten auch Lebenspraktische Dinge (wie beispielsweise das Eier aufschlagen). Dabei wurden die Übungen konstant schwieriger um meine Fähigkeiten zu verbessern.
So zum Beispiel mit dem Spiel Solitär, welches wir erst mit größeren Nägeln auf einem Holzbrett spielten und später mit kleinen Stecknadeln auf einem Spielfeld aus Styropor.

Es war zwar sehr anstrengend, doch ich merkte schnell, dass die Übungen halfen.

Sobald ich länger im Rollstuhl sitzen konnte und auch von meiner gesundheitlichen Verfassung stabiler war, wurde ich in die angrenzende Rehabilitationsklinik verlegt, und konnte mich nun auch selbständig in die Therapieräume begeben.
Nach der niederschmetternden Prognose, dass ich wohl für immer einen Rollstuhl benötigen würde, war es eine Wohltat für mich in die Ergotherapie zu kommen. Hier wurden Handwerkliche Tätigkeiten angeboten, und da ich solche schon mein Leben lang gern gemacht hatte, war es sehr angenehm dieses Angebot wahrnehmen zu können; obwohl auch dies mir Anfangs Schwierigkeiten bereitete.
Doch unter Anleitung der Therapeuten verbesserte auch dies sich mit der Zeit. Insgesamt verbrachte ich dreieinhalb Monate in dieser Rehabilitationseinrichtung.

Und, den Prognosen zum Trotz, lernte ich recht bald wieder zu laufen und konnte nach Hause gehen.


Ich hatte Anfangs noch Schwierigkeiten und bekam auch noch recht lange weiterführend Therapien. Doch ich war schon immer eine Kämpfernatur und ließ mich nicht unterkriegen!
Heute - sechs Jahre später - lebe ich mit meiner Familie in unserem Haus mit großem Garten, mache den Haushalt und kann auch meinen Hobbys (Gartenarbeit, Hand- und Näharbeiten, Malen, Unternehmungen mit meiner Familie und meinen Kindern) wieder nachgehen.
Einschränkungen sind im Verhältnis dazu, dass ich wieder bei Null anfangen, und alles neu erlernen musste kaum geblieben- lediglich, wenn ich müde oder gesundheitlich angeschlagen bin, sind leichte Einschränkungen in der Sprache und im Gleichgewicht vorhanden.

Heute bin ich sehr froh, dass ich damals so schnell Therapien bekam und es mit der Unterstützung der freundlichen und kompetenten Therapeuten/innen und meiner Familie so weit geschafft habe!








Anmerkung: Dieser Erfahrungsbericht ist nicht erfunden und beruht auf wahren Begebenheiten !
 
GEWINNSPIEL  
  Gewinnspiel- Frage:

In welchem Bereich werden gezielt Erkrankungen des zentralen Nervensystems behandelt?

a) Technologie

b) Neurologie

c) Astrologie




Nähere Informationen finden Sie links unter "GEWINNSPIEL"


 
News/ Events  
 
Infotag zur Ergotherapie- Ausbildung in den Schulen Dr. Blindow in HANNOVER und STADTHAGEN

14. Mai 2011 von 10- 13 Uhr

www.blindow-info.de
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Ergotherapie-Kongress 2011

13. – 15. Mai 2011 in Erfurt

www.dve.info/kongress/

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REHACARE International 2011 in Düsseldorf

Internationale Fachmesse und Kongress
Rehabilitation - Prävention - Integration - Pflege

21. - 24. September 2011


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