Was ist Ergotherapie ?
In der Ergotherapie erarbeiten Patient und Therapeut gemeinsam mit verschiedenen Methoden und Therapiematerialien so viel Eigenaktivität und Selbstständigkeit des Patienten wie möglich.
Es werden die Betätigungsbereiche:
· Selbstversorgung (essen, sich anziehen, baden ...)
· Produktivität (bezahlte und unbezahlte Arbeit, Haushaltsführung ...)
· Freizeit (lesen, Interessen nachgehen, Sport, Reisen, telefonieren ...)
unterschieden.
Ergotherapie ist ein medizinischer Heilberuf und "... ist eine wichtige Heilmaßnahme zur Rehabilitation Kranker und Behinderter. Unter ärztlicher Aufsicht soll sie dazu dienen, die Wiederherstellung und den bestmöglichen Gebrauch aller Funktionen von Körper und Geist zu fördern mit dem Ziel, kranken und behinderten Menschen so zu helfen, dass diese ihre beruflichen, sozialen und häuslichen Bedürfnisse erfüllen und so am Leben im umfassenden Sinne wieder teilhaben können". (aus: Dohm/Raps "Ergotherapie - Ausbildungs- und Prüfungsordnung")
Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Individuums und nach der ergotherapeutischen Befunderhebung wird darüber entschieden, mit welchem Therapiemittel und welcher Methode behandelt wird.
Die Ziele werden gemeinsam mit dem jeweiligen Patienten (und evtl. gemeinsam mit seinen Angehörigen) besprochen und festgelegt. Dann können der Behandlungsplan und die Methoden und Materialien ausgewählt werden.
Beeinträchtigungen, die aufgrund ihrer Schwere nicht oder nur teilweise beseitigt werden können, werden mit Hilfe des Ergotherapeuten durch Hilfsmittel kompensiert.
Um ernsthaften Erfolg aus der Ergotherapie zu gewinnen ist es wichtig, dass sowohl der Patient als auch dessen Umfeld ehrliches Interesse für die (Wieder-) Erlangung größtmöglicher Selbstständigkeit und Eigenaktivität aufbringen.
Ergotherapie wird am häufigsten in folgenden Bereichen angeboten:
· Neurologie
· Geriatrie
· Orthopädie
· Pädiatrie
· Psychiatrie
· Arbeitstherapie
In allen Einsatzbereichen ist jedoch das Ziel der Ergotherapie das Gleiche:
Die zufriedenstellende Ausführung alltäglicher Handlungen und die damit verbundene selbstbestimmte Teilhabe am sozio-kulturellen Leben des Patienten.
Die drei wesentlichen Therapiemethoden sind:
· Kompetenzzentrierte Methode
· Ausdruckszentrierte Methode
· Interaktionelle Methode
Ergotherapie wird vom Deutschen Verband der Ergotherapeuten (DVE) wie folgt definiert:
„Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.“