Bildnerisches Gestalten
Über das Werkverfahren
Zum Malen können z.B. Buntstifte, Filzstifte, Wachsmalstifte, Acrylfarbe, Fingermalfarbe und Tusche verwendet werden. Als Hilfsmittel eignen sich z.B. Pinsel und die Finger. Malen fordert eine Person zur Darstellung persönlicher Gedanken, Gefühle oder Vorstellungen auf. Malen ist das Abenteuer und die Herausforderung mit Farben verschiedener Art umzugehen und sich vom Geschehen während der Gestaltungsphasen inspirieren zu lassen.
Körperliche Förderungen
Malen eignet sich besonders für Schwung- sowie Lockerungsübungen, sowohl im Bereich der Feinmotorik, als auch im Bereich der Grobmotorik.
Beim Gestalten mit Fingerfarben können feinmotorische Bewegungen noch recht grob aussehen. Beim Malen mit einem Hilfsmittel hingegen, etwa einem Pinsel, sind Steuerungen im Bereich der Feinmotorik von Bedeutung.
Greiffunktionen sind im Bereich des bildnerischen Gestalten eher begrenzt. Der Dreipunktgriff (optimale Haltung der Schreibhand – wobei der Stift mit drei Fingern gehalten wird. Die Spitzen von Daumen und Zeigefinger umfassen das Schreibwerkzeug, der Mittelfinger dient als „Ablage“) oder der Faustschlussgriff sind eher die vorrangigen Greiffunktionen die eingesetzt werden.
Finger, Handgelenk, Schulter und Ellenbogen sollten immer frei beweglich sein, um uneingeschränkt arbeiten zu können. Personen mit Nervenstörungen können so einen adäquaten Bewegungsablauf erlernen. Vor allem Betroffene, die Schwierigkeiten mit Rotationsbewegungen haben oder graphomotorische Störungen aufweisen (Graphomotorik meint die differenzierte, rhythmische Schreibbewegung. Sie stellt die feinste Koordinationsaufgabe des Menschen dar) , können durch das Verfahren Bewegungen zunächst auf einer großen Gestaltungsfläche gut üben.
Geistige Förderung
· Abstraktionsvermögen
· Merkfähigkeit
· Konzentration und Ausdauer
· Entspannung
· Sorgfalt/Präzision
· Planung
· Aufmerksamkeit
Die Patienten sollen sich mit verschiedenen Farben und unterschiedlichen Materialien befassen und auseinandersetzen. Es sind mehrere Schritte notwendig um etwas zu gestalten.
Emotionale Förderung
Bilder dienen häufig als eine Ausdrucksmöglichkeit für die Gedaken und Gefühle der Patienten. Hemmungen können überwunden werden und der Betroffene kann sich weiterentwickeln. Jede Auswahl einer Farbe braucht Entscheidungsfähigkeit und vor allem Bereitschaft.
Empfindungen wie Freude, Wohlfühlen oder Selbstvertrauen können durch das Malen/Gestalten hervorgerufen werden.
Das Malen ermöglicht es, die unbewussten oder bewussten Ängste oder Vorstellungen, die von Zwängen begleitet werden, zu verarbeiten.
Organisatorischer Aufwand
Die Maltechnik bietet einen geringen Aufwand. Schutzkleidung ist empfehlenswert, um die Person vor Farbflecken zu schützen. Am besten geeignet sind freie und großzügige Räume.
Bemerkungen zur Technik
Im Rahmen einer Therapie eignet sich die Technik ca. ab dem 4. Lebensjahr.
Die Anforderungen können von leicht bis schwer variieren- ausschlaggebend ist die gestellte Aufgabe, bzw. die Möglichkeiten der Gestaltung.
Die Technik lässt sich gut im Rahmen von Gruppenarbeiten einsetzen, wird aber häufig auch als Einzelarbeit eingesetzt.