Holzarbeiten
Über das Werkverfahren
Bei der Holzarbeit stehen die körperlichen Anforderungen im Vordergrund, wobei die Bewegungen abhängig von der Form der Holzbearbeitung sind.
Holz lässt sich (außer bei der Bearbeitung mit Lacken etc.) in jeder Arbeitsphase unterbrechen und wieder aufnehmen.
Wichtigste Arbeitsinhalte:
· Sägen
· Hobeln
· Raspeln
· Schleifen
· Polieren
· Nageln
· Schrauben
Körperliche Förderung
Es finden immer grobmotorische Bewegungen statt (Bewegungen von Schulter, Ellenbogen und Handgelenk sind dabei immer vorhanden).
Auch hier ist wieder die Form der Holzbearbeitung ausschlaggebend für die anzuwendende Kraft.
Holzarbeiten dienen der Kreislaufförderung (besonders bei Patienten mit Rückenmarksverletzungen, die viel sitzen müssen) und unter anderem auch der Statuserhaltung (vorrangig) der oberen Extremität.
Wichtig dabei ist es, häufig kurze Pausen zu machen, damit sich die Muskulatur nicht verspannt.
Geistige Förderung
Die Herstellung von Gegenständen durch eine bestimmte Aufgabenstellung, lässt eine große Entwicklung zu. Es fördert z.B. das Umsetzen von Aufgaben, Genauigkeit, organisatorische Fähigkeiten, zeitliche Strukturierung und Planung.
Durch Holzarbeiten verbessern sich auch Wahrnehmungsleistungen, wie z.B. die räumliche Wahrnehmung.
Emotionale Förderung
Holz hat folgende Eigenschaften:
• wirkt sehr ansprechend
• wirkt auffordernd
• wirkt warm
• wirkt ruhig
• die Oberfläche von Holz fühlt sich nach der Bearbeitung sehr
angenehm an
• es hat viele gestalterische Momente
Holz gibt also eine gute Voraussetzung für die Förderung der Psyche.
Kontraindikationen
· bei Kindern bis zum Schulalter sind Holzarbeiten nicht therapeutisch anwendbar (die Aufgaben ergeben sich mit steigendem Alter und Fähigkeiten)
- es sind jedoch einfache Schnitzarbeiten im Schulalter möglich
· bei Handerkrankungen kann die Holzarbeit Adaptionen erforderlich machen
· bei Rheumatikern sollte von dieser Technik abgesehen werden, da der Krafteinsatz sich recht ungenau bestimmen und kontrollieren lässt und den Betroffenen das Halten der Werkzeuge ohnehin schwer fällt
· Bei Patienten, die auf Späne und Staub erhöht empfindlich reagieren, bietet es sich an mit Atemmasken zu arbeiten
· Patienten, die unerwartet unkontrollierte oder unkoordinierte Bewegungen machen, dürfen nur mit Werkzeugen die ein gewisses Verletzungsrisiko darstellen arbeiten, wenn der Therapeut den Patienten bei der Führung des entsprechenden Werkzeugs unterstützt.