Ergotherapie in der Pädiatrie
Pädiatrie [altgriechisch: die kinderärztliche Kunst; deutsch Kinderheilkunde] ist die Lehre von der Entwicklung des kindlichen und jugendlichen Organismus, seiner Erkrankungen und ihrer Behandlung. Der Begriff Pädiatrie ist heute im offiziellen Sprachgebrauch abgelöst durch die Bezeichnung Kinder- und Jugendmedizin.
Die Pädiatrie beschäftigt sich mit
- der Behandlung von Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen.
Das große Ziel der Ergotherapie in der Pädiatrie ist es Beeinträchtigungen und Entwicklungsverzögerungen von Kindern und Jugendlichen im motorischen und im kognitiven Bereich zu behandeln. Der Einsatz der Ergotherapie in der Pädiatrie kann dabei bereits im Säuglingsalter beginnen und sich bis ins Jugendalter vollziehen.
Indikatoren, die den Einsatz der Ergotherapie sinnvoll machen:
- Verhaltensstörungen
- Sensorische-Integrationsstörungen
- Aufmerksamkeitsdefizite und Konzentrationsstörungen
- Lernstörungen
- Hyperaktivität
- körperliche und geistige Entwicklungsverzögerungen
- Autismus
- Muskelerkrankungen
- Störungen in der Motorik und in der Koordination
- durch Erkrankungen ausgelöste Folgeschäden
- Geburtstraumen
- Probleme beim Lesen oder Schreiben
- gestörtes Berührungsempfinden
- fehlende Kraft oder fehlende Ausdauer
- Ungeschicklichkeit (im unnatürlichen Maße)
- Hyperaktivität
- Waschabneigungen
- Inaktivität
- Probleme bei der Alltagsbewältigung (Anziehen, Essen, etc.)
- Entwicklungsstörungen der Fein- und Graphomotorik
- Störungen der Handlungs- und Bewegungsplanung sowie -ausführung
- Entwicklungsstörungen der visuellen Wahrnehmung
- Störungen des Körperschemas
- taktile Hypo- und Hypersensibilität (die die Alltagsabläufe stark beeinträchtigen)
- Rehabilitation nach akuter Schädigung des ZNS
- Störungen von Aufmerksamkeit, Konzentration sowie vermehrter Impulsivität
- somatoforme Störungen

In der Frühförderung:
- Kinder mit Entwicklungsverzögerungen
- prä-, peri- oder postnatale Risikokinder
- Kinder mit Sinnes- und Wahrnehmungsstörungen
- Kinder aus sozial benachteiligten Familien
Die zu genehmigenden Maßnahmen der Frühförderung stehen Säuglingen als auch Kindern bis zum Schuleintritt zu.
Grundprinzipien der Frühförderung:
Da Kinder/Jugendliche Krankheiten häufig falsch wahrnehmen oder ihre Einschränkungen nicht richtig in Worte fassen können, sind in der Pädiatrie Elterngespräche von großer Bedeutung. Sie werden dann von den Ergotherapeuten zu den Auffälligkeiten und Problemen ihres Kindes befragt. Zusätzlich helfen häufig auch Informationen aus dem weiteren Umfeld des Kindes, wie z.B. Meinungen von Lehrern/Kindergärtnern.
In der Therapie werden alltagsrelevante Situationen aufgearbeitet und entwicklungsfördernde Handlungen trainiert. Ergotherapie bei Kindern findet im spielerischen Umgang statt (z.B. kann zur Stärkung und Unterstützung des Gleichgewichtssinnes die Hängematte eingesetzt werden).
Zu den weiteren Behandlungsinhalten gehören z.B. auch das Anleiten zu alltäglichen handwerklichen Tätigkeiten oder das Fördern durch gestalterische oder musische Prozesse.
Einen wesentlichen Punkt in der Ergotherapie stellt die Sensorische Integrationstherapie dar. Diese hat vor allem zum Ziel, Wahrnehmungsstörungen bei Kindern zu therapieren.
Ob Ergotherapie nötig ist, wird vom Haus- oder Kinderarzt festgestellt.
Aufgaben der Ergotherapeuten:
- Evaluation der Ergebnisse
- regelmäßige Elterngespräche